zurück
HiFi-Club
>Die HIGH-FIDELIKER<

Manger..... Ein Lautsprecherhersteller ...... ein Schallwandler der anscheinend seit ewigen Zeiten unverändert auf dem Markt existiert ....... von Hifi Zeitschriften oft schlecht bewertete Boxen obwohl zwischen den Zeilen hoch gelobt ...... !?!
So oder so ähnlich lässt sich das Wissen von der Mehrheit der HIFI Freaks (auch von uns Fidelikern) zusammenfassen! Aus diesem Grund statteten wir der Manufaktur einen Besuch ab. Am Sa. den 12.10. 2002 war es so weit. Doch als wir um 10 Uhr am vereinbarten Treffpunkt waren, schaute selbst unser Häuptling Jürgen am Anfang verdutzt, danach strebte er mit uns im Gefolge zu einer Treppe. Vorbei an leeren Lagerhallen wo gerade ein Anhänger mit einer PA Anlage beladen wurde und einem "geschlossen?!" Laden. Oberhalb der Treppe standen wir vor einer unscheinbaren Haustüre, nach dem Fr. Manger uns öffnete und uns ihren Lebensgefährten Martin Schuldt vorstellte, wurden wir in ein Wohn- Arbeitsraum geführt.
Während wir mit bester fränkischer Gastfreundschaft begrüßt wurden, viel mir auf das irgendwo eine Band spielte. Erst danach sah ich bewusst die zwei aufgestellten Manger-Referenzboxen "Zerobox 103". Zweitens viel mir auf, das dieser Raum nirgendwo akustisch (z.B. mit Dämpfungsglieder) getunt wurde. Doch dann folgte auch noch zur Überraschung aller, die Entschuldigung Fr. Manger's, das wegen der Größe unserer Truppe (6 Mann!) Sie auf das Wohnzimmer ihrer Eltern als Vorführraum ausgewichen ist, da die anderen in der Firma zu klein sind. Zur Einführung wurde erstmal die Firmengeschichte erzählt: So war ihr Vater in den 60er Besitzer eines HIFI und PA Ladens. Eines ärgerte ihn aber jedes Mal wenn er Bands abmischte, es kam niemals der Klang aus den Boxen den die Instrumente erzeugten. Somit war der Grundstein zu seiner jahrelangen Forschungsarbeit gelegt. Nach dem Anfang der 70er aus einer in Lack getränkten Frauenstrumpfhose der erste MSW (Manger-Schallwandler) erfolgreich Töne von sich gab, führte die Forschungsarbeit weiter in die Materialwahl der Membrane. 1978 wurde der serienfertige MSW der Öffentlichkeit vorgestellt. Jetzt bestand die Membrane aus einem dreilagigen Sandwich aus Kunstofffolien. Doch dieses "Urmodell" wurde immer weiter verbessert. So, das der heutige MSW nur noch die äußere Form mit dem damaligen Urmodel gemeinsam hat.
(Die IDEE die dahinter steht und die Funktionsweise von diesem Lautsprecher entnehmen Sie bitte unserem Technik-Link!).
Doch wie hört sich jetzt eine Manger-Box an. Wie Anfangs beschrieben bestand die aufgebaute Anlage aus der Zerobox 103 (Pärchen) , einen Sony CD Spieler XA 50 ES mit Gruensch-Modifikation, einer Vincent-Stereoendstufe SP-993 (Class A) deren Lautstärke mit einen Elma-Stufenschalter, der mit1% Metallschichtwiderständen bestückt ist, geregelt wurde.
Erst nach längeren Hören der Kombination kam ich darauf was mich störte - es war der Eigenklang der Anlage.
Irgendwie spielte die Band (der Solist) in einer Holzkiste und das Gespielte wurde an die Boxen weitergereicht. Nach dem ich versuchshalber meinen "i-Pod" anschloss änderte sich der Klang der Anlage, aber der kleine Verstärker IC dieser "Musikmaschine" machte die "Grätsche" an den 47k Ohm Eingang der Endstufe. Ein miserabler Klang war die Folge (Entschuldigung Fr. Manger).
Wie Sie wahrscheinlich merken schreibe ich über den Klang der Anlage und nicht über den Klang der Boxen. Dies hat seinen Grund, denn besser wie live geht es einfach nicht. Während der gesamten Vorführung gab es entspannte Unterhaltungen, teilweise wurden sehr niedrige Lautstärken "gefahren" und die Position an der man sich befand war egal. Immer war der (die) Künstler wie festgenagelt an ihren Positionen, die Instrumente klangen natürlich und man hatte das Gefühl die Künstler wären im Raum.
OK, das was wir hörten war die mit Holoprofilen ausgestatte Referenzbox Zerobox 103, doch die Natürlichkeit des Klanges war auch mit den abgeschalteten seitlichen MSW's vorhanden. Bei dieser Betriebsart erinnerten die Boxen dann allerdings stark an sehr gute Elektrostaten und die räumliche Abbildung viel doch wieder auf das berüchtigte Stereodreieck zusammen. Mit abgenommenen Holoprofilen wirkten die Künstler dann verschwommener. Somit kann man nur anmerken, wenn eine Manger Box, dann mit Holoprofilen denn diese erhöhen die Präzision des abgebildeten Geschehens ohne das ständig mit einer Lupe darauf gezeigt wird.
Eines ist uns Fidelikern während des Besuches bei Fr. Manger bewusst geworden. Wenn man einen Referenzwandler aufbauen will kommt man um den MSW nicht herum (Vielleicht gibt es schon einen, vier aktive bmc Bassdipole mit dem Kopfteil der Zerobox 103! Gesehen in einer Werbung von bmc (lieber nicht nach den Preis fragen)). Ich glaube dies ist die beste Aussage die man über den MSW äußern kann. Jetzt stellt sich nur die Frage warum die MSW nicht überall eingesetzt werden. Da ist zum Einen der Preis (659,00€ pro MSW mit SE Magneten) zum Zweiten das die "seriösen" HIFI-Zeitschriften" den finanzkräftigen Geldgebern hinterherhecheln und somit Manger wenig Beachtung geschenkt wird (Dank Daniela Manger und Martin Schuldt ändert sich dies aber langsam).
Zum Abschluß möchte ich noch einmal zusammenfassen: Der MSW ist einer der besten Lautsprecher die wir bisher gehört haben, zudem sind die MSW auch noch billiger und kleiner als Elektrostaten.

Thorsten Koch

Ein Besuch bei Manger
Die Anlage und Mangers Zerobox 103
Im Hintergrund Martin Schuldt; im Vordergrund lauschen drei Fideliker den Ausführungen Frau Daniela Mangers.
Daniela Manger erleutert den MSW.
Der MSW der Zerobox 103 samt Holoprofile.